"Das Bett" in Würzburg weiß: Auf das Timing kommt es an – lernen im Schlaf funktioniert!
Davon träumt jeder: Als Schüler einfach das Mathebuch oder als Erwachsener das Vokabelheft für das Erlernen einer neuen Sprache unter das Kopfkissen der Schlafcouch, des Schlafsofas, des Boxspringbettes oder des Massivholzbettes legen und darauf hoffen, dass zumindest das am Vortag Erlernte gefestigt ist. Bestenfalls dringt sogar etwas Neues über Nacht ins Gehirn. Die eher unbequeme Unterlage wird gerne in Kauf genommen in der Hoffnung, dass das entsprechende Wissen im Schlaf doch noch irgendwie in den Kopf gelangt.
„Das kann ich im Schlaf“ – diese Redensart wird zukünftig eine neue Bedeutung erhalten: Menschen können tatsächlich lernen, auch während sie schlafen – dies hat eine Studie von Schweizer Forschern gezeigt: Unbewusst im Schlaf aufgenommen, kann jeder auch im Wachzustand danach die entsprechenden Inhalte abrufen.
Wer profitiert besonders vom Lernen im Schlaf?
In der Schulzeit ist das Vokabelpauken und mathematische Formeln-Lernen nahezu für jeden Schüler äußerst schwierig. Lernen im Schlaf ist allerdings eher als Ergänzung zum „normalen“ Lernprozess zu sehen und kann die entsprechenden Anstrengungen im Wachzustand nicht ersetzen.
Wer eher Schwierigkeiten mit dem Lernen hat, der ist mit dieser Methode besonders gut aufgestellt. Zudem ist das Lernen im Schlaf auch und gerade für Menschen geeignet, die sich just von einem Unfall oder einer Krankheit erholen und dazu möglicherweise sogar das heimische Boxspringbett oder Massivholzbett hüten müssen. Dafür empfiehlt sich ein zweistufiges Lernverfahren:
- Die erste Stufe besteht darin, dass der- oder diejenige sich mit den Informationen im Schlaf beschallen lässt.
- Im darauffolgenden Wachzustand sollten die Inhalte unbedingt wiederholt werden, um diese sicher zu „speichern“.
Wie funktioniert es genau?
Wie anfangs bereits erwähnt hat eine Studie von Forschern der Universität Bern ergeben, dass es möglich ist, im Schlaf Informationen aufzunehmen und im Wachzustand auch wieder darauf zurückzugreifen.
- Das heißt, neue Dinge und Fakten buchstäblich im Schlaf zu erlernen, ist möglich.
- Ausschlaggebend dafür ist jedoch, dass die richtige Schlafphase erwischt wird. Die Leicht-, Tief- und REM-Schlafphase ist hier ausnahmsweise nicht relevant, sondern es geht um kürzere Zeitabschnitte.
- Die wichtige Phase nennt sich „Up-State“-Phase: Dieses Zeitfenster zeichnet sich dadurch aus, dass alle Gehirnzellen gleichzeitig aktiv sind.
- Die „Up-State“-Phase ist nur etwa eine halbe Minute lang und wechselt sich danach wieder mit der passiven Phase, der „Down-State“-Phase ab. In diesem Zeitraum sind die Gehirnzellen inaktiv.
- Unter Zuhilfenahme eines EEG-Gerätes lässt sich ausmachen, in welcher Phase sich das Gehirn gerade befindet.
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